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5. April 2010 1 05 /04 /April /2010 13:14

 

Wer kennt nicht den Osterspaziergang aus Goethes Faust?!

Dieses Gedicht musste bestimmt fast jeder in der Schulzeit lernen. Damals war ich nicht so der Typ der gerne Gedichte lernte. 

 

Aber Jahre später fallen mir diese Gedicht bei den kleinsten Kleinigkeiten wieder ein, wie z. B. gestern, als wir zu Besuch einer Freundin in Eisenach waren und einen wunderschönen ausgiebigen "Osterspaziergang" machten. Dabei fiel mir auch wieder auf, dass man viel zu wenig auf die Natur achtet. 

 


 

Foto-0037-Kopie-1.jpg 

 

 Jeder sollte sich mehr an den Kleinigkeiten im Leben erfreuen, wie z. B. an einem Baumstamm mit ganz vielen kleinen Pilzen daran, denn wie man sehen kann, hat diese Bild etwas besonderes an sich:

 

Foto-0038.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So suchte ich natürlich auch das Gedicht von J. W. v. Goethe noch mal zur Erinnerhung heraus: 

 

 

Osterspaziergang von J. W. v. Goethe aus Faust

 

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;

Im Tale grünet Hoffnungsglück;

Der alte Winter, in seiner Schwäche,

Zog sich in rauhe Berge zurück.

 

Von dorther sendet er, fliehend, nur

Ohnmächtige Schauer körnigen Eises

In Streifen über die grünende Flor;

Aber die Sonne duldet kein Weißes:

 

Überall regt sich Bildung und Streben,

Alles will sie mit Farben beleben;

 

Doch an Blumen fehlt's im Revier,

Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

 

Kehre dich um, von diesen Höhen

Nach der Stadt zurückzusehen.

 

Aus dem hohlen finstern Tor

Dringt ein buntes Gewimmel hervor.

 

Jeder sonnt sich heute so gern.

Sie feiern die Auferstehung des Herrn,

 

Denn sie sind selber auferstanden

Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,

Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

 

Aus der Straßen quetschender Enge,

Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

Sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge

Durch die Gärten und Felder zerschlägt,

Wie der Fluß, in Breit' und Länge,

So manchen lustigen Nachen bewegt,

 

Und bis zum Sinken überladen

Entfernt sich dieser letzte Kahn.

Selbst von des Berges fernen Pfaden

Blinken uns farbige Kleider an.

 

Ich höre schon des Dorfs Getümmel,

Hier ist des Volkes wahrer Himmel,

 

Zufrieden jauchzet groß und klein.

Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

 

 

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